Das Foto des Tages im National Geographic.
Enjoy 🙂
In love with neuroscience and body mind work
Enjoy 🙂
Die Beweglichkeit unseres Körpers ist unterschiedlich und im somatosensorischen Cortex des Gehirns, auch Homunculus genannt, repräsentiert. Hier laufen Nervenbahnen zusammen, die die bewußt-gesteuerte Bewegung koordinieren.
Dabei unterscheiden wir den sensorischen und den motorischen Homunculus. In den sensorischen Homunculus ziehen alle Nervenzellen, die durch tastende Informationen aktiviert werden können. Unser Gesicht reagiert sensitiver auf Berührungen im Vergleich zu unserem Knie. Die Dichte der Nervenzellen die eine bestimmte Körperfläche enthält, spiegelt den Grad der Sensitivität wieder. Dabei nehmen die Nervenzellen, die von dieser Körperpartie in den sensorischen Teil des Gehirns ziehen auch eine größere, corticale Fläche ein. Das gleiche gilt auch für die Anatomie des motorischen Homunculus. Er wird innerviert von Nervenzellen, die Bewegungsimpulse der Muskulatur enthalten. Die Dichte der Nervenzellen aus einer muskulären Körperpartie kommend, nimmt folglich eine größere Fläche im motorischen Teil des Homunculus ein. Je größer die eingenommene Fläche desto größer der Bewegungsgrad einer Extremität. Unsere Hand hat einen größeren Freiheitsgrad der Bewegung als unser Ellenbogen. Das ist auch ein Grund dafür warum der Bau von Roboterhänden so diffizil ist. Die Hand muss gleichzeitig ein Küken halten können und beim Anheben eines 6kg Gewichts fest zu packen können.
Im Laufe unseres Lebens trainieren wir immer wieder bestimmte Bewegungen auf der bewußten bzw. unbewußten Ebene. Das neuzeitliche Phänomen des Smartphone Daumens wurde nun in einer Studien von WissenschaftlerInnen untersucht. Durch das ständige Bedienen eines Smartphonebildschirmes mit dem Daumen, kann sich die korrespondierende Region im Cortex erweitern.
Mit Hilfe der Elektroenzephalography (EEG) haben WissenschaftlerInnen messen können, dass die Aktivität von Nervenzellen in der Homunuclusregions des Daumens im Vergleich zu Kontrollgruppen deutlich erhöht ist.
Dabei können wir uns inspirieren lassen den Bildschirm mit anderen Fingern zu erkunden oder das Smartphone auch mal ruhen zu lassen. 🙂
Der Feldenkrais-Verband Deutschland feiert 2020 sein 35jähriges Bestehen mit einem Kongress der vom 19.-22. März 2020 in München stattfinden wird. Ich werde dort auch mit einem Beitrag über Forschendes Lernen teilnehmen. Also schnappt euch eure Kalender und tragt den Termin gleich ein. Weitere Infos findet ihr im unten angehängten Flyer.
Bis zum 13.12.2019 gibt es noch einen Frühbucherrabatt.
Hope to see you there!
Ian W. war 19 Jahre alt als ihn eine Infektion der Tiefenwahrnehmungsrezeptoren befiel. Seine Muskulatur war noch voll funktionsfähig aber die Sensoren in den Gelenken und Muskeln konnten nicht mehr aktiviert werden wenn sich Ian im Raum bewegen wollte. Ohne diese Körpersensibilität verlor er nicht nur seine Fähigkeit sich zu bewegen sondern wurde dissoziiert mit seiner Ich Wahrnehmung. Er konnte nicht mehr stehen oder sitzen, musste im Bett liegen und fragte den Arzt immer wieder ob er wirklich Ian W. sei. Wenn die Krankenschwester für ihn das Fenster öffnete dann konnten die Temperaturrezeptoren in seiner Haut durch den kühlen Wind aktiviert werden und ihm endlich wieder ein Empfinden des eigenen Körpers liefern.
Sich selber wieder spüren zu können verlieh ihm den Willen sich mit Hilfe seiner beiden anderen Wahrnehmungszentren, dem Sehsystem und dem Gleichgewichtssystem in seinem Innenohr wieder zu bewegen. Es dauerte einige Monate bis er sich wieder setzen konnte und ein Jahr bis er sicher stehen konnte. Indem er sein Wissen über die Baumechanik seines Körpers anwendete, konnte er sich Aufrecht setzen. Bewußtheit entsteht aus der Beziehung sich Fragen zu stellen und daraus zu handeln. Wieso verliert er in einer Position das Gleichgewicht und wie kann er seine Position mit Hilfe seines visuellen Systems korrigieren. Er war fortwährend auf der Suche nach einer stabilen Beziehung seines knöchernen Skeletts zueinander. Sein Innenohr lieferte ihm Feedback darüber wie stabil er saß. Doch die eigentliche Herausforderung lag darin wieder gehen zu können und es würde ihn 30Jahre an Training kosten bis er eine bewußte Form der Fortbewegung für sich entwickeln konnte.
Ich lerne gerade in meinem Feldenkraistraining u.a. einen bewußteren Gang und bin sehr beendruckt über die Leistung von Ian W.
Wer sich für eine bewußte Art des Gehens interessiert, dem kann ich das Buch von Wim Luijpers: „Die Heilkraft des Gehens“ sehr empfehlen. (#Werbungnotsponsored)
Weitere spannenden Wahrnehmungsstudien findet ihr im Buch des Neurologen Oliver Sacks: „Der Mann, der seine Frau mit einem Hut verwechselte. (#Werbungnotsponsored)