Adulte Plastizität

Ein erwachsenes Gehirn bleibt nach der Pupertät plastisch. Lebenslanges Lernen ist für uns deshalb möglich, weil die Nervenzellen ein Leben lang die Kapazität haben untereinander Synapsen zu bilden. Ein Leben lang offen und interessiert zu bleiben, ist also nicht nur gut für „uns“, sondern hat auch physiologische Vorteile für unser Gehirn :). Wenn die neuen Informationen in einem bestimmten Bereich jahrelang trainiert werden, bilden sich neben den synaptischen Verbindungen auch neue Nervenzellen.

Diese strukturellen Veränderungen konnten Wissenschaftler am University College of London im Rahmen einer Langzeitstudie mit Taxifahrern nachweisen. Ziel dieser Studie war es, ob es zu strukturellen Veränderungen im Gehirn von Erwachsenen durch lebenslanges Lernen kommt und wenn ja, welche Gehirnbereiche davon betroffen sind.

Es wurden 79 männliche Taxifahrer während ihrer Ausbildung begleitet. Die Schulungen in London sind weltweit eine der schwierigsten. So müssen die Anwärter um ihre Berufslizenz zu erhalten bis zu 25.000 Strassennamen bzw. Sehenswürdigkeiten lernen. Bis es im Gehirn von der Theorie zu einer inneren Landkarte kommt, können schon mal 4 Jahre vergehen. In dieser Zeit erklärten sich die freiwilligen Versuchsteilnehmer bereit, dass die Forscher kernspintomografische Bilder ihres Gehirns aufnahmen, um strukturelle Veränderungen im Gehirn dokumentieren zu können.

Kernspintomografische Aufnahmen sind nicht in der Lage Veränderungen im Gehirn während bzw. kurz nach dem Lernvorgang darzustellen. Erfolgt aber Lernen in wiederholter und langfristiger Form zeigen sich deutlich strukturelle Unterschiede. Vorallem im Bereich des Hippocampus konnten die Wissenschaftler ein Anwachsen der Region feststellen.


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