Die Beweglichkeit unseres Körpers ist unterschiedlich und im somatosensorischen Cortex des Gehirns, auch Homunculus genannt, repräsentiert. Hier laufen Nervenbahnen zusammen, die die bewußt-gesteuerte Bewegung koordinieren.
Dabei unterscheiden wir den sensorischen und den motorischen Homunculus. In den sensorischen Homunculus ziehen alle Nervenzellen, die durch tastende Informationen aktiviert werden können. Unser Gesicht reagiert sensitiver auf Berührungen im Vergleich zu unserem Knie. Die Dichte der Nervenzellen die eine bestimmte Körperfläche enthält, spiegelt den Grad der Sensitivität wieder. Dabei nehmen die Nervenzellen, die von dieser Körperpartie in den sensorischen Teil des Gehirns ziehen auch eine größere, corticale Fläche ein. Das gleiche gilt auch für die Anatomie des motorischen Homunculus. Er wird innerviert von Nervenzellen, die Bewegungsimpulse der Muskulatur enthalten. Die Dichte der Nervenzellen aus einer muskulären Körperpartie kommend, nimmt folglich eine größere Fläche im motorischen Teil des Homunculus ein. Je größer die eingenommene Fläche desto größer der Bewegungsgrad einer Extremität. Unsere Hand hat einen größeren Freiheitsgrad der Bewegung als unser Ellenbogen. Das ist auch ein Grund dafür warum der Bau von Roboterhänden so diffizil ist. Die Hand muss gleichzeitig ein Küken halten können und beim Anheben eines 6kg Gewichts fest zu packen können.
Im Laufe unseres Lebens trainieren wir immer wieder bestimmte Bewegungen auf der bewußten bzw. unbewußten Ebene. Das neuzeitliche Phänomen des Smartphone Daumens wurde nun in einer Studien von WissenschaftlerInnen untersucht. Durch das ständige Bedienen eines Smartphonebildschirmes mit dem Daumen, kann sich die korrespondierende Region im Cortex erweitern.
Mit Hilfe der Elektroenzephalography (EEG) haben WissenschaftlerInnen messen können, dass die Aktivität von Nervenzellen in der Homunuclusregions des Daumens im Vergleich zu Kontrollgruppen deutlich erhöht ist.
Dabei können wir uns inspirieren lassen den Bildschirm mit anderen Fingern zu erkunden oder das Smartphone auch mal ruhen zu lassen. 🙂