Firing Neurons | Cell Dance 2010, Public Outreach Video Winner – YouTube
Leonard Bosgraaf, Ph.D., Molecular Shots, Inc, of Groningen, The Netherlands, for “Firing Neurons,” a movie created entirely by computer animation.
Ich bin eine großgewachsene Frau mit
einer Körperlänge von 1,83m. Man hat mir gesagt, dass ich am Ende meiner
Feldenkraisausbildung um 2-3cm wachsen werde, weil ich dann gelernt habe werde,
meinen Körper in der Aufrichtung besser zu organisieren. Und es geht schon los.
Mit Hilfe des Atmens und dem Zusammenspiel von Brustkorb und Becken lerne ich
aus einer leicht gebückten Haltung in die Länge zu wachsen. Ich erforsche meine
Körperrückseite und organisiere mich auch dort neu. Auch die Körperseitenlinien
kommen in meinen Fokus und manchmal fühlt sich mein Laufen wie ein lockeres Hin
und her pendeln an. Das letzte Jahr hat mein Gehirn eine Vielzahl von neuen
Bewegungsimpulsen erhalten. Davon sind viele in meiner Kindheit angelegt worden
und im Laufe meines Erwachsenenseins verblasst. Die bewußte und unbewußte
Koordination meiner Bewegung wird von meinem Gehirn gesteuert. Die Sensoren in
meinen Gelenken füttern meinen Körper über seine Position im Raum. Meine Augen
und Ohren liefern dem Gehirn Informationen über die Umgebung, in der ich mich
befinde.
Diese Informationen gelangen in
verschiedene Regionen meines zentralen Nervensystems:
Den kürzesten Weg nehmen Signale über
meine Wirbelsäule zurück in meine Muskulatur. Auf diesem Weg entstehen unsere
Reflexe.
Sensorische Informationen, also alles
was mit dem Spüren und Tastsinn zu tun hat gelangt im Gehirn in den
somatosensorischen Cortex. Von dort kann können Nervenzelle aktiviert werden,
die mit dem frontalen Cortex, dem Entscheidungsträger des Gehirns verbunden
sind. Wenn ich eine interessante Oberfläche ertaste, kann ich die bewußte
Entscheidung treffen, diese weiter mit meinen Fingern zu erforschen. Dann geht
ein Impuls vom frontalen Cortex zum motorischen Cortex, weiter über das
Rückenmark in meine Finger mit einem Bewegungsimpuls.
Das obige Bewegungsverhalten ist stark
vereinfacht, weil bewusste, muskuläre Aktivität in einer Rückkopplungsschleife
reguliert wird, in der auch das Kleinhirn und die Basalganglien beteiligt sind.
Neuronale Aktivität ist nicht nur ein
serieller sondern auch ein paralleler Ablauf im Gehirn in dem entlang der
Synapsen und Nervenbahnen immer wieder gemessen wird wie relevant die
Information für das System ist. Das Erstellen bzw. Festigen von vorhandenen
Verbindungen ist mit einer hohen Stoffwechselleistung verbunden und nur die die
sich lohnen bleiben erhalten. Alle anderen werden gelöst oder entstehen erst
gar nicht.
Na dann bin ich aber mal gespannt welche
Synapsen für Bewegungsimpulse bei mir gestärkt bzw. verschwinden werden. Ein
freudiges bewusstes Erforschen wünsche ich euch!!